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Die Präsidentenkette - Anno - Santo - Kreuz 1933/34
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Das Jahr 1933 wurde vom damaligen Papst
Pius XI. wegen der 900 jährigen Wiederkehr des Todes Jesu als Heiliges Jahr ausgerufen. Die Erzbruderschaft
(heute der Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften) führte damals eine Wallfahrt nach Rom durch.
Auf dieser Wallfahrt wurde zum ersten Mal das Anno-Santo-Kreuz den teilnehmenden Bruderschaften verliehen.
Angekündigt wurde dies in der Zeitschrift „Schützenbruder" im September 1933:
„Das Ehrenzeichen des Papstes! Alle Schützenorganisationen, die ein Jubiläum von 100 und mehr Jahren, feiern,
erhalten vom Heiligen Vater im Anno Santo 1933/34 ein prachtvolles Abzeichen, das am seidenen Band getragen wird.
Das Abzeichen erhalten alle unterfolgenden Bedingungen:
1. Die Organisation muss Mitglied der Erzbruderschaft sein.
2. Der Pfarrer als geistlicher Präses muss den Antrag bei der Kanzlei der Erzbruderschaft stellen.
3. Die betreffende Organisation muss das 100. Jubiläum schon gefeiert haben.
4. Ein Mitglied der betreffenden Bruderschaft muss im Anno Santo das Abzeichen selbst aus der Hand des Hl. Vaters empfangen.
Dieses Anno-Santo-Kreuz trug die Jahreszahl 1933. Da aber das Heilige
Jahr bis Pfingsten 1934 verlängert wurde, führte die Erzbruderschaft
vorn 10. - 25. April 1934 eine weitere Romfahrt durch. Auch bei dieser
Wallfahrt wurde unter den gleichen Bedingungen wie 1933 ein
Anno-Santo-Kreuz den teilnehmenden Bruderschaften übergeben. Dieses war
identisch mit der ersten Ausgabe, trug aber die Gravur 1933/ 34. Dieses
Anno- Santo-Kreuz trägt noch heute der Präsident unserer Bruderschaft.
Mitgebracht hat es der Landwirt Klinken aus Hehner Holt zusammen mit
der Ansprache, die Papst Pius XI. bei der Übergabe in Deutsch gehalten
hat. Diese ist festgehalten auf einem alten Papier, das in der
Schatulle unseres Anno-Santo-Kreuzes liegt und hat folgenden Inhalt:
Geliebte Söhne
Ihr seid gekommen in das Haus Eures gemeinsamen Vaters, um ihn zu
begrüßen. Ich heiße Euch -- Tutti - Tutti -- willkommen. Die Großen und
die Kleinen, die Jungen und die weniger jung sind.
Ich freue mich, dass so viele gekommen sind, gerade jetzt in einer so
schicksalsschweren Zeit.
Ich möchte mich gerne lange mit Euch unterhalten, aber leider fehlt die
Zeit.
Ihr seid gekommen, um den großen Ablass zu gewinnen und frei zu werden
von allen Sünden und Sündenstrafen.
Wir haben sehr viel gegeben.
Wir haben von Jesus Christus, dessen Todesjahr wir feiern, die Gewalt,
alle Schuld und Strafe nachzulassen.
Wie viele sind heute, die sagen: Ich brauche keine Befreiung von Sünden
und Sündenstrafen!
Aber wie sagt das Evangelium? Wie sagt die heilige Schrift? Wie sagt
Christus, als die Juden die Sünderin steinigen wollten? „Wer ohne Sünde
ist, werfe den ersten Stein auf Sie". Aber niemand fand sich.
Ihr könnt jetzt mit neuem Geiste das christliche Leben anfangen.
Christliches Leben heißt vor allem die Gebote Gottes befolgen.
Wer aber kann christlich leben ohne die christliche Lehre? Kein
christliches Leben ohne die christliche Lehre.
Wir verfolgen stets und lebhaft die Geschicke Eures Vaterlandes. Wir
hören und lesen viel und sind besorgt.
Was soll nun die Frucht dieser Pilgerfahrt sein, die unter so viel
Schwierigkeiten unternommen wurde?
Christliches Leben und christliche Lehre! Christkatholisches Leben und
christkatholische Lehren! Und nun geht, geliebte Söhne und tut, wie ich
gesagt habe!
Ich segne Euch alle, alle, Eure Angehörigen und Freunde, was Ihr bei
Euch tragt, was Ihr denkt, Euer ganzes deutsches Vaterland.
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