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Der Schützenbaum
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Und er kommt doch, hieß es im Jahr 2004! Von wem ist die Rede? Von
unserem Schützenbaum natürlich. Mehr als 10 Jahre hat es gedauert, dass
in der Bruderschaft die erste Idee zum Bau desselbigen entstand.
Zunächst war nur der Wille da, einen Schützenbaum in Neuwerk zu
errichten, aber das Geld fehlte und somit musste der Plan erst einmal
in der Schublade bleiben.
Erst als unser 500 jähriges Jubiläum im September 1997 ein unerwartet
großer Erfolg geworden war, wurde in einer darauf folgenden
Generalversammlung beschlossen, die Sache mit dem Schützenbaum in
Angriff zu nehmen.
Aber wie bei allen großen Unternehmungen ist der Anfang oft sehr
schwierig. In vielen Sitzungen überlegte der damalige Vorstand, wie der
Schützenbaum ausgeführt werden sollte.
Karl-Josef Dülks fuhr den halben linken Niederrhein ab und
Fotografierte die dort aufgestellten Schützen- und Gildenbäume um Ideen
zu Sammeln. Erwin Saldit favorisierte den Schützenbaum aus Willich. Der
hatte zwar keine Wappen, zeigte aber mit seinen Figuren ein Abbild der
Kirmesfeierlichkeiten in diesem Ort. Rückfragen ergaben, dass dieser
Baum von einem örtlichen Schmied nach einer verlorenen Wette in
Handarbeit gefertigt worden war und der Preis nicht in Frage kam. Guter
Rat war nun teuer, denn der Präsident Erwin Saldit hatte sich auf das
Abbild der Figuren eingeschossen und einen Schützenbaum ohne Figuren
kam für ihn nicht in Frage.
Vorsorglich wurde schon einmal eine Statik eingeholt. Man sprach damals
von einer Masthöhe von ca. 13 Metern. Die Statik wurde von dem
Neuwerker Statiker H.J. Huppertz, von der neuen Niers kostenlos für die
Bruderschaft erstellt.
Dann aber wollte es nicht mehr so richtig weiter gehen. Man konnte sich
nicht über das Aussehen einigen und eine andere entscheidende Frage
war, wer sollte den Mast, die Figuren und die Wappen herstellen und
entwerfen. Es mussten Leute gefunden werden, die auf der einen Seite
künstlerisch Arbeiten konnten und andererseits Handwerklich geschickt
waren.
Davon gibt es leider nicht viele. Diejenigen, die angesprochen wurden,
sagten zwar ihre Hilfe zu, trauten sich jedoch nicht zu, die Sache in
die Hand zu nehmen. Somit verschwanden die schon Erstellten Ideen
wieder in den Schubladen, ab und zu wurden sie wieder hervorgeholt, man
hatte sich festgefahren.
Im Prinzip herrschte zwar Einigkeit, aber es gelang kein Durchbruch.
Nach den Vorstandswahlen bei der Herbstgeneralversammlung im Jahr 2002
erklärte der neu zusammengesetzte Vorstand: „Jetzt wird der
Schützenbaum realisiert“. Aber zunächst tat sich nur wenig, man hing
immer noch zu sehr an den alten Ideen.
Zwischenzeitlich hatte auch die Junggesellen Bruderschaft ihr Interesse
bekundet, auch auf dem Schützenbaum vertreten zu sein und gleichzeitig
ihre Hilfe angeboten. Ein Arbeitskreis mit den Junggesellen, „der
Schützenbaumausschuss“ wurde eingerichtet und die Sache nahm nun
schnell Formen an. Alte Ideen wurden über Bord geworfen und neue
Vorschläge aufgenommen. Das niemand die Möglichkeit hatte, die Figuren
zu bemalen oder selbst den Mast und die Querausleger zu fertigen, war
allen bald klar. Der Mast wurde noch mehrmals verworfen und dann
schließlich bei der Firma Valmond in Süddeutschland mit einer Höhe von
10 Metern bestellt. Das erste Problem war gelöst.
Der Schützenbaumausschuss informierte sich bei einigen Werbefirmen über
die Möglichkeiten, Folien zu verwenden statt die Figuren und Wappen, in
aufwendiger Handarbeit zu bemalen. Nach vielen Diskussionen und
Gesprächen einigte man sich nicht zuletzt wegen der längeren
Haltbarkeit, diesen weg zu beschreiten. Allerdings waren jetzt
maßstabsgetreue Vorlagen notwendig. Wir hatten sehr viel Glück, dass
sich Willi Wirtz, unser Neuwerker Künstler, bereit erklärte und die
Zeit fand, die Figuren in Farbe zu Zeichnen. Aber wer Willi kennt, der
weiß auch, dass er nicht mehr zu halten ist, wenn er sich einmal in ein
Objekt verbissen hat. So wurden aus den Einzelfiguren ganze Neuwerker
Ortsbilder mit größeren Flächen. Willi Wirtz hatte über Wochen Intensiv
daran gearbeitet und dann auch noch nebenbei in Zusammenarbeit mit Ralf
Hoppenkamps am Computer für die Züge, die noch kein Wappen hatten diese
entworfen, gezeichnet und erstellt. Bestehende Wappen wurden
aufgenommen und ebenfalls Digitalisiert, so dass kaum noch
Nachbearbeitungen notwendig waren und wir sehr viel Geld einsparen
konnten. Die Folge dieser neuen Entwicklung war allerdings, dass der
Mast noch einmal statisch neu berechnet werden musste und noch
Änderungen notwendig waren.
Für die Folien hatten wir in der Zwischenzeit
die Firma Zebra von der Ueddinger Strasse gewonnen, die uns bestens
unterstütz hat, obwohl wir den Mitarbeitern mit unseren ständigen
Nachfragen bestimmt einige Male sehr lästig waren. Die Zusammenarbeit
im Ausschuss mit den Junggesellen war sehr effektiv. Frank Heinrichs
Zeichnete die Vorlagen für die Blecharbeiten die dann Stefan Maaßen
gekonnt umsetzen konnte. Weiterhin konnten wir Horst Peters gewinnen,
der in seiner Autowerkstatt die Rohbleche lackierte.
Der Mast dagegen musste in Handarbeit durch Alexander Fels, Ralf
Hoppenkamps und Werner Leusch gestrichen werden. Wie bei schon so
vielen Aktivitäten der Bruderschaft war auch bei diesem Projekt Josef
Tölkes wieder zu Stelle. Natürlich machte er die Erd-, Fundament- und
Pflasterarbeiten rund um den neuen Schützenbaum. Die Firma Röttges aus
Neuwerk stellte zum Aufsetzen einen Kran zur Verfügung und später auch
einen Steiger zum Anbringen der Tafeln und Wappenschilder.
Nicht vergessen werden sollen alle die, die nicht Namentlich erwähnt
wurden, aber ohne deren Materielle oder Ideelle Hilfe, dieses Projekt
nicht hätte umgesetzt werden können. Aber auch die Sponsoren dürfen wir
nicht vergessen, die uns großzügig unterstützt haben. So Danken wir der
Volksbank Mönchengladbach für ihre Spende, die wir aus dem Erlös des
Gläserverkaufs beim Jakobsbrunnenfest 2001 erhalten haben, sowie der
Stadtsparkasse Mönchengladbach, die sich auf unsere Bitte u m
Unterstützung ohne zu Zögern zu einer großen Spende bereit erklärte.
Innerhalb eines Jahres konnte durch den großen Einsatz aller
Beteiligten nun endlich das Projekt „Schützenbaum“ umgesetzt werden.
Für Neuwerk ist in der Ortsmitte auf dem Heutigen
Peter-Schumacher-Platz ein neues Wahrzeichen entstanden. Am 24.April
2004 lud der Schützenbaumausschuss zur großen Einweihung und dem ersten
Schützenbaumfest in Neuwerk ein. Es war ein Sonniger Tag, an dem viele
Gäste und Bruderschaftler den Weg zum Peter-Schumacher-Platz fanden und
dort einiges geboten bekamen.
Nachdem die Bruderschaften aufmarschiert waren, begrüßte
Bezirksvorsteher Norbert Post und der Präsident Erwin Saldit die Gäste.
Im Anschluss wurde bei guter Laune und viel Musik bis in den späten
Abend gestaunt und gefeiert. Im Herbst 2004 kam den Ausschuss
Mitgliedern die Idee, eine Beleuchtung des Schützenbaumes zu
entwickeln. Nachdem man über mehre Wochen bis ins neue Jahr hinein
mehrere verschiedene Varianten ausprobiert hatte, fand man mit einem
Erdstrahler der Firma Bega endlich das richtige und Optimale
Leuchtmittel.
Der Erdstrahler wurde Installiert und wiederum mit einem Rand von
Pflastersteinen umbaut.
Ein weiteres Projekt wurde 2005 in Angriff genommen. Es sollte um den
Schützenbaum eine Sitzgelegenheit entstehen. Zunächst suchte man im
Internet und bei hiesigen Herstellerfirmen nach einer geeigneten
Möglichkeit, wurde aber nicht wirklich fündig.
Lediglich wurde klar, aus welchen Materialien so eine Bank bestehen
musste, um auch der Witterung zu trotzen. Also wurde wiederum
beschlossen, selbst ans Werk zu gehen. Aus der zunächst rund gedachten
Bank wurde so eine sechseckige. Für die Umsetzung wurden wieder neu
Schützenbrüder aktiv. Die Umsetzung des Unterbaus aus Metall besorgte
Heins Mertens und die Holzarbeiten wurden später von Heins Fels,
Alexander Fels, Michael Brüggen, Ralf Hoppenkamps und auch Walter Bruß
durchgeführt, der dafür auch seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.
Wiederum wurden die Anstreicharbeiten von Werner Leusch erledigt, so
dass die Bank im September 2005, kurz vor der 250 Jahrfeier der
Junggesellen aufgestellt werden konnte. Sie wird inzwischen von vielen
Neuwerkern als beliebter Treff- und Ruhepunkt benutzt. Anfang 2006
wurde die Bepflasterung von der Bank aus, zum vorderen Teil des
Peter-Schumacher-Platzes ergänzt, um die Bank besser erreichen zu
können und einen festen Schutz um die Erdbeleuchtung zu sicheren.
Dieses wurde Fachgerecht von unserem Schützenbruder Jürgen Dülks
erledigt. Im Sommer des Jahres 2006 kamen den verbliebenen
Ausschussmitgliedern am Stammtisch erneut Gedanken in den Sinn. Eine
besondere Weihnachtsbeleuchtung sollte es dieses Mal noch sein. Also
wurde wieder überlegt. Zuerst sollte ein Tannenbaum die Spitze des
Schützenbaumes schmücken. Diese Idee wurde aber dann verworfen. Da der
Schützenbaum einem Tannenbaum in seiner Form sehr ähnlich ist, wurde
beschlossen, eine Beleuchtung an den äußeren traversen in Form eines
Tannenbaums anzubringen.
Für die Umsetzung setzten sich wiederum Heins Fels, Alexander Fels und
die Firma Röttges Kräne ein, die für die Anbringung einen Steiger zur
Verfügung stellte. So erstrahlte der Schützenbaum im Dezember 2006 zum
ersten Mal im weihnachtlichen Glanz. Es dürfte damit der wohl höchste
„Weihnachtsbaum“ in Mönchengladbach sein. Es dürfte nicht das letzte
sein, was vom Schützenbaum in Neuwerk und dem dazugehörigen Ausschuss
zu hören sein wird.
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