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Die Entstehung der Bruderschaften

Im Mittelalter hatten sich an manchen Orten die wehrfähigen Leute zu einer Vereinigung zusammengeschlossen. Man nannte sie Gilden, Gaffeln oder Schützenbruderschaften. Am Anfang waren es mehr religiöse wie karitative Gründe die einen solchen Zusammenschluss zur Folge hatten. Erst aus der Not und in der Zeit der Kriegswirren entstanden Wehrfähige Gemeinschaften. Ihr Zweck bestand hauptsächlich die Bewachung der Grenzen und Tore, die Verteidigung gegen die Raubritter und die herumstreunenden Söldner und Diebe .Aber auch zu den Zeiten ansteckender Krankheiten (Pest), leisteten sie gute Dienste, indem sie für die Wegschaffung der Toten Sorge trugen und die ausgestorbenen Häuser bewachten.

Nun hatte man in unserer Gegend schon seit früher Zeit als Schutzheiligen gegen die Pest den hl. St Sebastianus verehrt, von dem eine Legende berichtet, dass er unter einem Grausamen Kaiser durch die Pfeile der Bogenschützen getötet werden sollte, sich von seinen Leiden aber wieder erholte und erst längere Zeit nachher den schrecklichen Martertod erlitten hatte. Für die Bruderschaften lag es also sehr nahe sich jenen Heiligen als Schutzpatron zu wählen und so traten sie in eine enge Beziehung zur Kirche, deren Fürsorge sie genossen und deren Feste sie verschönerten. Manche Gilden stammen gar aus dem 12. 13. und 14. Jahrhundert, viele aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts; die meisten aber verdanken ihre Gründung dem Erzbischof Ruprecht, der diese Bruderschaften im Jahre 1475 im Erzstift Köln allgemein einführte um sich auf diese weise überall verfügbare Truppen zu verschaffen.

Da sich die Mitglieder verpflichteten, ihrem Landsherren in Kriegszeiten Beistand zu leisten hatten sie vorrechte und erhielte Unterstützung der Behörden. Das fand anklang in der Bevölkerung und es bildeten sich weitere Bruderschaften denen ebenfalls Vergünstigungen zuteil wurde. Einen weiteren Anstoß zur Verbreitung der Schützenbruderschaften gab ein Befehl des Herzogs Wilhelm 1.von Jülich aus dem Jahre 1597. Als nämlich infolge der beständigen Kriegswehen das Bedürfnis einer stärkeren Landesverteidigung sich immer mehr fühlbar machte, ordnete der genannte Herzog an, dass in allen Orten Schützenkorps gebildet werden sollte. Die Schützen wurden in Rotten zu je 15 Mann eingeteilt, an deren Spitze der Rottmeister stand. Dieser hatte dafür Sorge zu tragen, dass seine Schützen jederzeit gut ausgerüstet mit Flinte, Pulver, Blei und Seitengewehr versehen und in Bereitschaft standen. Die Aufgabe dieser Männer bestand darin, den Räubern, die das Land unsicher machten, den Straßenschändern, Freibeuter oder sonst verdächtigen Personen aufzupassen und das Handwerk zu legen.

Zu diesem Zwecke wurden Kirchhöfe- türme befestigt, Landwehre gebaut und an unentbehrlichen Handelswegen Schlagbäume errichtet. Auf den Kirchtürmen und Schlagbäumen sollte beständige Wache sein. Beim herannahen der Gefahr oder sich verdächtige Personen zeigten, wurde die Sturmglocke geschlagen und sich die Schützen an einem sicheren Ort zu versammeln. Wenn ein Mann sich auf das Läuten der Glocke nicht an den Versammlungsort begab, so konnte er an Leib und Seele bestraft werden. Im Falle, dass die Streiter und ihre Gesellen ernstlichen Wiederstand leisten, waren die Hauptleute dazu berechtigt, die Schützen der Nachbarorte herbei zu holen. Doch wurde den Schützen besonders eingeschärft, „ die unverdächtigen Kauf oder Handelsmänner“ ordentlich zu behandeln und sich ihnen gegenüber mit „guter Bescheidenheit“ zu benehmen. Die Schützen hatten einen monatlichen Sold von 8 Herrengulden.

„Wo aber einer aus Liebe des Vaterlandes den Land - erzwingen nachtrachtet und niederwirft, soll es ihm zu Ehren und Ruhm gereichen.“ (Soll heißen, dass man auch gern auf seinen Sold verzichten darf wenn er will.) Um die Bruderschaften von innen her mehr zu festigen und ihr Anstreben zu erhöhen, hatte man verschiedene Festlichkeiten angeordnet, an denen adlige und höher gestellte Personen gerne Teil nahmen .

Das bedeutendste dieser Feste war das sogenannte freischießen, dass wir heute als Vogelschuss kennen und damals hauptsächlich den Zweck verfolgte, die Armbrustschützen in Übung zu halten. Dieses Fest soll aus Schlesien stammen, wo der Herzog Boleslaw im Jahre 1286 seinen Bürgern das vergnügen machte, eine Stange mit einem Hölzernen Vogel aufrichten zu lassen und außerdem Preise für die Schützen aussetzte. Als später die Armbrust durch Feuerwaffen ersetzt wurde, wählte man statt des Vogels eine eiserne Platte, die in Stücken heruntergeschossen wurde. Von diesem Gebrauche ließ man wegen der damit verbundenen Gefahr aber wieder sehr schnell ab.

In den Trachten der Schützen haben sich bis heute Erinnerungen lebendig erhalten, auch preußische Uniformen werden getragen, und der Zweispitz mit Federbusch ist ein Überbleibsel aus Napoleonischer Zeit. Schild, Lanze, Bogen, Köcher, sowie Pfeil und Bogen gehören erst seit Karl dem Großen zur Grundausstattung eines jeden Heergenossen.


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